Was ich gern früher gewusst hätte

16. April 2023

Als bekennende ZEIT-Leserin habe ich mit Begeisterung die neue Kolumne des ZEIT-Magazins „Was ich gern früher gewusst hätte“ begrüßt.
Prominente verfassen Merksätze. Der Titel suggeriert „Vermächtnisse“, aber ich bin ein wenig enttäuscht über deren teilweise Dürftigkeit.

Weit davon entfernt, selbst prominent zu sein, eher eine Lokalgröße in Hamburg Wellingsbüttel, inspiriert mich diese Steilvorlage doch, einige der „Erkenntnisse“, die ich im Laufe meines Lebens gewonnen habe, zusammenzutragen:

Alle Menschen kämpfen.

Auch Eltern, Lehrer und Vorgesetzte sind Menschen.

Die Menschen, auf die du wütend bist, haben lange vergessen, was du ihnen nachträgst.
Der Zorn vergiftet DEIN Leben.

Fühlst du dich einsam oder zu kurz gekommen?
Schau dich um! Es geht uns besser als 7,9 Milliarden Menschen auf der Welt.

Wie schlimm es dir auch geht – es gibt immer Anlass zur Dankbarkeit.

Nach dem Zustand, den du jetzt beklagst, wirst du dich später zurücksehnen.

Sei dankbar, solange du laufen, sehen, hören kannst und klage nicht erst, wenn du es nicht mehr kannst.

Selbstgefährdendes oder selbstschädigendes Verhalten wird gern verwechselt mit Intensität.

Schau den Menschen in die Augen. Damit machst du aus einem Aufeinandertreffen eine Begegnung.

Für jeden Blick, jede Umarmung, jede Mahlzeit, die Du mit Deinem Kind genossen hast, jedes Buch, das du ihm vorgelesen hast, wirst du später dankbar sein.

Kinder sind kleine Philosophen. Nimm sie ernst und hör ihnen zu.

Alles, was du der Welt zu viel entnimmst, wird später deinen Kindern und Enkeln fehlen.

„Die Alten“ sind wir – eines Tages, der früher kommt als du meinst.

Was du mit 80 nicht aufgeräumt hast, werden andere in Ordnung bringen müssen.

Der Dreiklang des Lebens: Über dem Grundton Dankbarkeit und der großen oder kleinen Terz Vergänglichkeit (Man beachte den Grabstein mit dem „Schicksalsmotiv“ in Dur!) schwebt als beständige Quintessenz das Glück.

Am Ende kannst du nichts mitnehmen als die Liebe.

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